Der Umweltpfad – zu Fuß oder per Rad!
Von Großenrode aus führt der Umweltpfad des Vereins durch die umliegende Feldmark und an einigen Sehenwürdigkeiten und Hotspots für Umwelt- und Naturschutz vorbei.
Der Pfad beginnt an der Totenhütte, einer steinzeitlichen Ausgrabung, bei der neben dem Tumulus mit dem Seelenlochstein als Eingang auch die Palisaden neu aufgebaut worden sind; ein Picknicktisch und Parkplätze laden zum Verweilen ein.
Wer gern mithilfe einer App wandert, kann sich bei Outdooractive auch dieser Führung anschließen.
An der Feldhecke Schoppe sieht man die Bedeutung von Hecken- und Gehölzpflanzungen für die Umwelt. Die Hecke bietet in der sonst ziemlich ausgeräumten landwirtschaftlichen Umgebung Lebensraum für viele Insekten, Vögel und Kleintiere von Igel bis Fuchs und Hermelin.
Entlang des Umweltpfades sind zum Teil auch bereits QR-Codes angebracht, die auf weiterführende Informationen auf der Webseite des Umweltvereins führen.
Teil drei führt an den Bachlauf der Ümmel, der im Frühjahr zu einem regelrechten Flüsschen anwachsen kann. Er entspringt in der Weper oberhalb von Thüdinghausen, das er durchfließt, nimmt an der Wüstung Mörliehausen den Sundergraben auf und eilt dann durch die Wiesen zum Rand des Rammelsberges, im Wald an Behrensen und Lütjenrode vorbei, bis er in die Espolde mündet. Auf den Ausgleichsflächen für den Autobahnbau fließt die Ümmel durch extensiv bewirtschaftete Wiesen und darf dort auch wieder frei mäandern; hier kann wieder eine natürliche Landschaft entstehen.
Der Ümmelbach durcheilt zwei Pappelwäldchen samt vom Umweltverein angelegten Feuchtbiotopen, Heimat für viele Amphibien und Insekten, die Stationen vier bis sechs des Umweltpfades.
Station sieben ist eine große Insektennisthilfe, in der viele Wildbienenarten Unterschlupf finden, auch dies eine Anlage des Umweltvereins, zusammen mit Schülern erbaut.
Station acht, die „Lange Lage“, ist eine weitere Heckenanpflanzung, in der man zu jeder Jahreszeit viele Vogelarten beobachten kann. Eine Bank lädt zur Rast ein, bevor man den Ort Großenrode erneut betritt. Durchs Dorf kommt der Besucher am Thie vorbei, dem zentralen Platz des Ortes und früher Tagungs- und Gerichtsstätte. Heute erinnert dort eine Milchbank an frühere Zeiten, als die Milch noch von Molkereiwagen abgeholt wurde; Tafeln informieren über den Umweltpfad.
Schließlich kommt man über einen Aussichtspunkt in erhöhter Lage, von dem aus man weit in den Solling hineinsehen kann, zu einer weitläufigen Streuobstwiese an einem Wasserlauf, von wo aus man zurück zum Parkplatz an der Totenhütte zurückwandern kann.
Eine Erweiterung des Umweltpfades bezieht auch weitere Stationen mit ein. Station A liegt gegenüber der vom Umweltverein angelegten Rebhuhnwiese, einem Projekt, das gemeinsam mit der Uni Göttingen in Angriff genommen wurde. Seit der Anlage dieser Wiese, die durch den Ümmelbach und verschiedene Benjes-Hecken die Rebhühner vor Prädatoren schützt, ist die Anzahl dieser bedrohten Vögel weiter gewachsen. Regelmäßig können zwei Rebhuhnketten mit bis zu sieben Jungvögeln in der Nähe beobachtet werden.
An „Theos Teich“ liegt die Station B. Hier wurde eine Streuobstwiese, ein Gehölz und ein Teich angelegt, am Lauf eines Grabens, auch eine Nisthilfe für Störche wurde aufgestellt, die indes noch nicht angenommen worden ist. Die Wiese wird liebevoll von Wolf und Bärbel gepflegt; Bärbels früherer Mann Theo war der Namensgeber für die Anlage. Auch hier sehen wir regelmäßig Enten brüten und andere Vögel ruhen, nisten und ihre Junge großziehen.
Zurück an der Straße nach Behrensen liegt am Ortseingang ein weiterer Seelenlochstein aus der Steinzeit (Station C). Er liegt an der Flachsrotte, einem umgeleiteten Bach, an dem früher der geernete Flachs eingeweicht wurde, bis er bearbeitet werden konnte. An den Feldrainen ist bis heute noch Frauenflachs zu finden, womöglich ein Überrest der Anpflanzungen von damals.
An der St.-Johannis-Kirche (D) vorbei führt der Weg dann wieder an den Aussichtspunkt zur Weper (E). Auf dem Weg zurück zur Totenhütte liegt links an der Straße nach Moringen eine 700 m lange Staudenhecke mit speziell ausgesuchten Insektenpflanzen, rings um einen Acker des Biobauern Frank Keese und mit seiner freundlichen Unterstützung.
Viel Spaß beim Wandern oder Radfahren!